Kapitaldienstfähigkeit
Was ist die Kapitaldienstfähigkeit?
Mit der Kapitaldienstfähigkeit wird die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bezeichnet, einen Kredit pünktlich und vollständig zurückzahlen zu können. Das gilt sowohl für den privaten als auch für den gewerblichen Bereich und kann anhand einer Immobilienfinanzierung anschaulich verdeutlicht werden.
Zusätzlich zur Hausfinanzierung durch Eigenkapital, muss meist fremdfinanziert werden. Je nach Finanzierungssumme und Eigenkapital fällt ein Kredit dementsprechend hoch aus.
Der Kapitaldienst umfasst alle Kosten, die direkt oder mittelbar mit diesem Projekt im Zusammenhang stehen. Es sind in erster Linie die Zinsen, die Tilgung sowie die einmaligen oder auch laufenden Bearbeitungsgebühren, die der Kreditgeber berechnet. Ein Immobilienkauf wird oft über mehrere Jahrzehnte finanziert. Aufgrund zeitlich begrenzter Zinsfestschreibungen ergeben sich so mehrere Finanzierungsabschnitte. Der Kreditnehmer kann zu Beginn nicht abschätzen, wie die Finanzierung im letzten Abschnitt aussehen wird. Ungeachtet dessen muss er bis zur letzten Rate seine Kapitaldienstfähigkeit sicherstellen. Er muss also in der Lage sein, die Kapitalanlage zu finanzieren.
Finanzierung einer Kapitalanlage
Das Projekt Kapitalanlagenfinanzierung generiert Einnahmen aus der Vermietung und verursacht Kosten. Mieteinnahmen sind für den Kapitalanleger ein Risiko, weil sie ihrerseits mit der Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit des Mieters unmittelbar zusammenhängen. Der kann noch so sehr wollen, wenn er nicht zahlen kann, fehlen dem Kapitalanleger die Mieteinnahmen. Diese Situation kann zumindest vorübergehend dessen eigene Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, den fälligen Kapitaldienst gegenüber dem Kreditgeber sicherzustellen. Ein derartiges Risiko kann durch verschiedenartige Versicherungen gegen einen Mietausfall gemindert werden. Die dadurch entstehenden Kosten erhöhen die Gesamtaufwendungen für die Immobilienfinanzierung, denn sie müssen ihrerseits wiederum finanziert werden.
Kapitaldienstfähigkeit von Privatpersonen
Während es für die gewerbliche Kapitaldienstleistung bestimmte Vorgaben im Hinblick auf Cash Flow oder Ertragskraft gibt, ist das beim Privateigentümer nicht näher reglementiert. Bei ihm geht es einfach darum, innerhalb einer übersichtlichen Rechnung von Einnahmen und Ausgaben sicherzustellen, dass die Finanzierung der Immobilie dauerhaft gesund und gesichert ist. Dabei werden ausgehend vom den Nettoeinkommen pro Monat alle monatlichen Ausgaben in Abzug gebracht, um die freie Liquidität zu ermitteln.